Foto: Andreas Kuhn, Hammerstr. 24, Runkel

Helmut Jung

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Laubusstraße 9

35789 Weilmünster

Eigentlich müsste Jung aufgrund seines Alters in den Ruhestand gehen, doch der Politiker wird als Nummer zwei des Landkreises weitermachen. Der Kreistag hatte noch im Februar vor der hessischen Kommunalwahl den Weg dafür freigemacht, dass Jung die komplette Legislatur bis zum 15. März 2019 machen kann. Das Gesetz hatte diese Abstimmung vorgeschrieben, da er ansonsten zwangsweise sich aus der aktiven Politik hätte verabschieden müssen.

Doch wie Jung dem TAGEBLATT sagte, liegen ihm seine politischen Themen dazu zu sehr am Herzen – für ihn stand fest, dass er die angefangene Wahlperiode auch zu Ende bringen wollte.

Jung ist ein echter Laubuseschbacher. Das Geburtshaus steht in der Bachstraße des Weilmünsterer Ortsteils. Nach der Realschule hat Jung zunächst Maurer gelernt und ist dann über die Fachhochschule erst Bauingenieur geworden und dann an die Technische Hochschule Darmstadt gelangt. Er wurde dort Architekt, 1982 begann er in seinem Heimatort ein Architekturbüro aufzubauen.

Begeisterung für technische Themen

1978 heiratete er seine Ehefrau Claudia, vier Kinder hat das Ehepaar großgezogen. Der Lokal- und Kreispolitik hat sich Jung verschrieben. 1985 bis 2007 war Jung Abgeordneter des Kreistags – zeitweise führte er die SPD-Fraktion, von 1997 bis 2001 im Gemeindeparlament vertreten und 1994 bis 1995 folgte ein Abstecher als Abgeordneter in den hessischen Landtag in Wiesbaden. Seit 2007 ist er Erster Kreisbeigeordneter. Zuvor war er bei der Direktwahl zum Landrat dem jetzigen Amtsinhaber Manfred Michel (CDU) unterlegen, mit dem er nun an der Spitze der Kreisverwaltung zusammenarbeitet. Für die Themen, für die er zuständig ist, kann sich Jung begeistern: Abfallwirtschaft, die Aufsicht über die Feuerwehren – dort findet Jung vor allem die technischen Aspekte spannend. "Ich denke, dass ich wegen meines beruflichen Hintergrunds da gut mitreden kann", sagte Jung.

Die Familie ist wegen der politischen Karriere das eine oder andere Mal sicher zu kurz gekommen, merkt Jung selbstkritisch an. Um so mehr freut er sich heute, wenn er Zeit für die mittlerweile vier Enkelkinder hat. In der wenigen freien Zeit widmet er sich gerne dem Malen und Zeichnen.

Aus dem Weilburger Tageblatt vom 28.06.2016