Weilburg. Die SPD-Kreistagsfraktion Limburg-Weilburg will sich für mehr Beschäftigungsmöglichkeiten einsetzen, um die Teilhabe benachteiligter Menschen am Berufsleben zu ermöglichen. Dazu fand ein digitales Treffen mit dem „Netzwerk Beschäftigungsförderung“ des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes statt, mit dem die Zusammenarbeit nun intensiviert werden soll.
Die SPD-Kreispolitiker unterstützen ausdrücklich die Forderung des Netzwerks nach mehr überbetrieblichen Ausbildungs- und Umschulungsplätzen, nach Beschäftigungsmöglichkeiten in Werkstätten und nach einer Förderung von Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen. Dem Statement des Netzwerks „Arbeit und Beschäftigung ist mehr als Broterwerb“ schließen sich die Kommunalpolitiker ausdrücklich an. Für die SPD stehen dabei ausdrücklich nicht nur wirtschaftliche Gründe im Raum. Bei der Teilhabe benachteiligter Menschen am Arbeitsleben gehe es auch um Würde und Respekt.
Durchaus kritisch wurde dabei auch die aktuelle Rolle der Bundesagentur für Arbeit im Landkreis Limburg-Weilburg beleuchtet. Oliver Jung berichtete, dass er als Bürgermeister sehr gute Erfahrungen mit der Schaffung von Arbeitsgelegenheiten im kommunalen Bereich gemacht hat. Doch leider würden solche Maßnahmen künftig nicht mehr genehmigt. Die Mitglieder des Netzwerks wünschen sich hier stattdessen einen deutlichen Ausbau der Arbeitsgelegenheiten, die koordiniert im Zusammenspiel aller Akteure verstärkt werden sollen.
Vor diesem Hintergrund fand ein aktueller Prüfauftrag der SPD im Kreistag positives Feedback aus dem Netzwerk: Die SPD will hier die Möglichkeit eines eigenen, kommunalen Jobcenters für Limburg-Weilburg ausloten. Ziel dieser Prüfung ist es auch zu klären, wie Arbeitsgelegenheiten gerade auch für benachteiligte Menschen deutlich besser gefördert werden könnten als in der momentanen, unbefriedigenden Situation, erklärte Tobias Eckert. Die SPD schließt sich hier klar der Forderung des Netzwerks an, Integrative Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen, Umschulungsplätze, Arbeitsgelegenheiten und geförderte Beschäftigung auszubauen – durch volle Ausschöpfung des gesetzlichen Rahmens sowie zusätzliche Möglichkeiten.
Die SPD-Politiker sehen hier die Institutionen des Netzwerks Beschäftigungsförderung – die Caritas, die beiden Lebenshilfen, die GAB, der Verein für Integration und Suchthilfe – als erfahrene regionale Akteure, die für eine Umsetzung von mehr Beschäftigung besonders geeignet sind und daher mehr Unterstützung und Verlässlichkeit aus der Politik erfahren sollen.
Der Austausch zwischen dem Netzwerk Beschäftigungsförderung und der SPD soll daher intensiviert werden. Christian Radkovsky, Vorsitzender des Arbeitskreises Soziales, erklärte dazu, dass ein regelmäßiges Treffen in dieser Runde vereinbart wurde. Und wenn die Pandemie-Lage es wieder zulassen sollte, wollen die SPD-Kreistagsabgeordneten sich gerne auch wieder in den Einrichtungen vor Ort informieren und mit dem Netzwerk Beschäftigungsförderung austauschen.