
Der freie Markt wird das derzeit herrschende Wohnungsproblem nicht lösen war die Kernaussage einer Veranstaltung der SPD Limburg-Weilburg zum Thema Bezahlbarer Wohnraum die Politik ist gefordert. Daher muss der Landkreis gemeinsam mit den Kommunen tätig werden – nach Vorstellung der SPD am besten durch die Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft. Wie dies funktionieren kann hat der Geschäftsführer der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Rheingau-Taunus, Ditmar Joest, detailliert dargelegt.
In Limburg zum Beispiel hat in den letzten 20 Jahren kein sozialer Wohnungsbau stattgefunden, obwohl der Bedarf groß ist. Natürlich hat nicht jede Kommune im Kreis dieselben Probleme, in einer Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft bilden jedoch alle Kommunen mit Beteiligung des Kreises eine Solidaritätsgemeinschaft nicht nur, um neuen Wohnraum zu schaffen, sondern auch, um Bestandsimmobilien der Städte und Gemeinden besser zu verwalten, denn die Gemeinde können keine ausgewiesenen Fachkräfte für die Vermietung und Betreuung ihrer Wohnungen beschäftigen. Aber nicht nur die Verwaltung bestehender Immobilien, sondern auch der Neubau von bezahlbarem Wohnraum gehöre zu den Kernaufgaben der Gesellschaft, so Joest. Als Beispiel nannte er den Bau von altersgerechten, barrierefreien Wohnungen, wodurch Senioren länger in den eigenen vier Wänden bleiben können. Angesichts steigender Altersarmut ist dies ein enorm wichtiger Bereich, denn für den Kreis entfallen die hohen Kosten für das Pflegeheim, so Joest. Auch bestehe ein großer Bedarf an Wohnungen für anerkannte Asylbewerber die Zentralunterbringung habe gut funktioniert, aber die Verstetigung werfe neue Aufgaben auf.
Wir müssen jetzt handeln, sonst holen uns die sozialen Kosten ein, war das Fazit aus den Reihen der Anwesenden. Zivilgesellschaftliche und politische Kräfte müssen parteiübergreifend Lösungen für die Wohnungsproblematik finden. Die Solidarität der Gemeinden ist gefordert, denn jeder Mensch hat ein Recht auf eine menschenwürdige Unterkunft, so ein Diskussionsteilnehmer. Als Anstoß wertete der SPD-Vorsitzende Tobias Eckert die Veranstaltung. Der Abend zeige, dass eine öffentliche Debatte dringend notwendig sei und das Thema Bezahlbarer Wohnraum auf Kreisebene ganz oben auf der Agenda stehen müsse, erklärte Tobias Eckert zum Abschluss.