Martin Rabanus: „Bundesbildungsministerium verhindert dringend notwendige Reform der dualen Ausbildung“

Die Reform des BBiG und die damit verbundene Stärkung der beruflichen Bildung ist ein Schwerpunkt der bildungspolitischen Agenda in dieser Legislaturperiode. Hier wurde bereits viel Positives bewegt. Diese Dynamik scheint jetzt jedoch zu erlahmen.

„Das BBiG ist 2005 zum letzten Mal reformiert worden und muss dringend an die Herausforderungen der Zukunft angepasst werden. Die Schwächen des Gesetzes müssen angepackt und korrigiert werden, sonst gerät unser auch international hochgelobtes duales Ausbildungssystem ins Wanken“, so Martin Rabanus zum drängenden Handlungs-bedarf

Das Bildungsministerium hat in einem umfassenden Evaluationsbericht eine Reihe sinnvoller technischer Anpassungen dargelegt. Doch nicht einmal die Umsetzung dieser kleineren Reformbausteine will das zuständige Bundesministerium angehen. Die SPD-Bundestagsfraktion hat die Bundesbildungsministerin in einem Brief von Anfang August 2016 aufgefordert, zügig einen Gesetz-entwurf vorzulegen. „Dass die Ministerin nun behauptet, es bestünde kein Novellierungsbedarf, widerspricht der realen Ausbildungssituation in der beruflichen Bildung, den Erfahrungen von vielen Auszubildenden und kritischen und sensiblen Punkten, die es in der Praxis des dualen Systems gibt. Offenkundig besteht bei der Bundesministerin kein Interesse, sich aktiv für eine Qualitätssteigerung in der beruflichen Bildung einzusetzen“, fasst Rabanus den bisherigen Prozess zusammen.

Die deutsche duale Berufsbildung muss an aktuelle Herausforderungen und Bedarfe angepasst werden, „deshalb fordern wir auch weiterhin eine Reform des BBiG, um die Ausbildungsqualität zu verbessern, das Ehrenamt im Prüfungswesen zu stärken und eine verbindliche Möglichkeit für einen Durchstieg von einer zweijährigen in eine drei- beziehungsweise dreieinhalbjährige Ausbildung zu schaffen. Ausbildende Unternehmen und Auszubildende erwarten, dass die Politik liefert – deshalb rufen wir das Ministerium auf, mitzuziehen“, fordert Martin Rabanus.

Hintergrund Martin Rabanus

Der Regierungsdirektor und langjährige Referent der hessischen SPD-Landtagsfraktion Martin Rabanus (45) ist seit der Bundestagswahl 2013 Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung. Zudem ist er stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union. Im Bundestag vertritt er seit 2013 den Wahlkreis Rheingau-Taunus/Limburg.