
Informieren – Aufklären – Das demokratische Bewusstsein stärken – dies und vieles mehr hat sich das Aktionsbündnis gegen Rechts aus Groß-Gerau vorgenommen. Gegründet wurde es, nachdem seit 2012 im Stadtgebiet von Groß-Gerau vermehrt Aufkleber mit rechtsradikalen Motiven aufgetaucht sind. Das Bündnis ist breit aufgestellt – Parteien, Verbände, Religionsgemeinschaften, der Ausländerbeirat, Gewerkschaften, Schulen und Einzelpersonen haben sich zusammengeschlossen, um nicht nur zu reagieren, sondern auch eigene Aktionen gegen Rechts zu planen und bestehende Aktivitäten zu bündeln.
Anders als in Limburg fordert der Magistrat in Groß-Gerau die Bürger auf, Aufkleber und Schmierereien zu melden. Der Bauhof entfernt diese i.d.R. innerhalb von zwei bis drei Tagen. Nach dem Urteil gegen Ralf Bender hatte das Aktionsbündnis den Limburger Bürgermeister sowie alle Fraktionen im Stadtparlament angeschrieben und dazu aufgefordert, den Ordnungsgeldbescheid gegen Ralf Bender zurückzunehmen – nur die SPD-Fraktion hat geantwortet. "Die Rechte ist sehr aktiv, auch wenn dies aufgrund ihrer Infrastruktur nicht immer offensichtlich ist" weiß Wilfried Rexroth vom BeratungsNetzwerk Hessen.
In Limburg hat die SPD-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung den Antrag gestellt, ein Bündnis für Demokratie und Toleranz zu gründen. Ein Aktionsbündnis für ein tolerantes und weltoffenes Bündnis könne verdeutlichen, dass in Limburg keinerlei extremistische Umtriebe geduldet und Extremisten in ihre Schranken verwiesen würden. Das Bündnis müsse alle Gesellschaftsgruppen ansprechen und die einzelnen Aktionen lenken und bündeln, so der designierte Bürgermeister Dr. Marius Hahn.
Genau wie in Groß-Gerau hält die SPD neben dem Engagement der christlichen Kirchen auch die aktive Beteiligung anderer religiöser Gruppierungen für geboten, um die Toleranz untereinander zu vergrößern. Dabei sollten auch Personen und Gruppierungen angesprochen werden, die schon in diesem Bereich aktiv sind. Das Aktionsbündnis gegen Rechtsextremismus in Groß-Gerau hat bereits seine Mithilfe angeboten. "Wir müssen Farbe bekennen, denn Neutralität bedeutet Zustimmung", so Jochen Auer aus Groß-Gerau.