SPD diskutiert über Arbeit und Gerechtigkeit

MdL Wolfgang Decker

"Wer Volzeit arbeitet muss von seinem Einkommen leben können", erklärte der Landtagsabgeordnete und arbeitsmarktpolitische Sprecher der Landtagsfraktion Wolfgang Decker aus Kassel bei seiner Einführung in das Thema "Arbeit und Gerechtigkeit". Daher brauchen wir einen Mindestlohn, so Decker. In der anschließenden Arbeit in Kleingruppen wurden zunächst kreisbezogene Daten vorgestellt und anschließend lebhaft diskutiert. Dass Alterarmut während des Arbeitslebens, also vor der Rente, entschieden wird, dass deshalb während des Arbeitsprozesses gesteuert werden muss, war ein Diskussionsergebniss, denn niedrige Löhne und prekäre Beschäftigungsverhältnisse führen unweigerlich zu niederigen Renten und Altersarmut. Daher müsse zum einen ein einheitliches, kollektiv abgesichertes Rentensystem eingefordert werden, in das Arbeiter, Angestellte und Beamte gleichermaßen einzahlen, zum anderen müsse der Hebel aber auch am Lohnniveau und an den atypischen Beschäftigungsverhältnissen angesetzt werden.
Atypische Bschäftigungsverhältnisse, d.h. 400-Euro-Jobs, Teilzeitarbeit, Leiharbeit, gibt es im Landkreis Limburg-Weilburg prozentual mehr als im Hessenschnitt, wovon insbesondere Frauen betroffen sind, die oft aufgrund ihrer familiären Verpflichtungen reduzierte Stundenzahlen wählen. Und auch bei der durchschnittlichen Entlohnung nimmt der Kreis den 20. Platz der insgsamt 26 Landkreise ein. Dies wiederum führt zu starken Pendlerströmen insbesondere ins Rhein-Main-Gebiet. Vor allem Fachkräfte und dabei besonders Ingenieure pendeln aus. Dabei wurde der Aspekt der Mobilität fokussiert, denn selbst wenn das Verkehrsmittel Zug gewählt wird, kommen viele Menschen gerade im ländlichen Raum ohne Auto nicht zum nächsten Bahnhof, was Anlass zur Diskussion über intelligente Verkehrskonzepte der Zukunft wie z.B. Carsharing, bedarfsorientierten "Buschen", Jobtickets usw.
Da nach zweimaliger Verlängerung der Zeitrahmen für die lebhaften Diskussionen ausgeschöpft war wurde vereinbart, dass sich alle Arbeitsgruppen weiterhin mit den diskutierten Themen befassen und zu Veranstaltungen einladen werden.