Energiewende muss vor Ort stattfinden

Um den Bürgermeisterkandidaten Ulrich Aumüller zu unterstützen war der SPD-Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel nach Villmar gekommen. Im "Wissegiggl" konnte er sich über das innovative Projekt des RSV Weyer informieren, der sein Vereinsheim mit Wärmepumpe und Photovoltaikanlage energieautarkt betreibt und zusätzlich noch Strom ins Netz einspeist. Gleichzeitig betonte Schäfer-Gümbel, wie wichtig die dezentrale Energiewende ist. Dabei kritisierte er den Beschluss des Bundeskabinetts zur massiven Kürzung der Einspeisevergütung für Strom aus Solaranlagen. Denn diese Kürzung bringe die ganze Branche in Bedrängnis, tausende von Beschäftigten im mittelständischen Handwerk und in der Photovoltaik-Branche haben Existenzängste. Der Energieexperte Carlos Merz aus Weyer berichtete, dass seit dem Beschluss zahlreiche Aufträge storniert wurden. "Das können die kleinen Handwerker nicht abfangen", so Merz. Für die Betreiber lohne sich die Investition aufgrund der Kürzungen nicht mehr. Dabei sei eine dezentrale Energieversorgung auch deshalb so wichtig, weil sie die Möglichkeit biete, die Wertschöpfung vor Ort zu halten und heimische Arbeitsplätze zu unterstützen, erklärte Thorsten Schäfer-Gümbel, der am Beispiel der Kommune Alheim in Nordhessen veranschaulichte, dass es auch für Gemeinden im ländlichen Raum machbar ist, den Strom komplett selbst zu erzeugen und damit zusätzlich Gewerbesteuer einzunehmen und Arbeitsplätze zu schaffen. "Dazu müssen aber alle an einem Strang ziehen", so Schäfer-Gümbel zum Abschluss.