Tobias Eckert, SPD-Kreisvorsitzender im Landkreis Limburg-Weilburg, war am 7. September 2011 zu Gast zum Informations- und Meinungsaustausch in der IHK Limburg. Auf Einladung von IHK-Präsident Günther Schmidt diskutierte der SPD-Politiker mit Vertretern der IHK über wirtschaftspolitische Fragen. Im Mittelpunkt standen neben dem IHK-Jahresthema Gemeinsam für Fachkräfte und den damit verbundenen Aktivitäten der IHK Limburg die Themen berufliche Bildung, Demografie, Verkehrsinfrastruktur im Landkreis sowie Mindestlohn.
Der SPD-Politiker informierte sich über die Aufgaben und den Aufbau der IHK Limburg und betonte die Bedeutung der IHK für die regionale Wirtschaft. In den meisten Sachfragen waren sich der aus Mengerskirchen stammende Eckert und die IHK-Vertreter einig. In dem zweistündigen Gespräch wurden aber auch unterschiedliche Positionen herausgearbeitet. Beiden ging es im Ergebnis darum, die Region im Standortwettbewerb weiter zu stärken insbesondere mit Blick auf ihre Schnittstellenfunktion zwischen Mittelhessen und dem Rhein-Main-Gebiet. Dem Verein MitteHessen e. V. – Regionalmanagement für Mittelhessen wurde dabei eine besondere Rolle zugeschrieben, wobei diese als auch der Verein selbst weiterentwickelt werden müsse.
Beim Jahresthema sprach sich Günther Schmidt dafür aus, dass vor der Zuwanderung ausländischer Fachkräfte zunächst vorhandenes Potenzial gehoben und angesichts der demografischen Entwicklung die Produktivität weiter gesteigert werden müsse. Hinsichtlich des Prinzips des Fördern und Forderns von Langzeitarbeitslosen legte Tobias Eckert das Schwergewicht auf die bedarfsorientierte Förderung, wohingegen Günther Schmidt betonte, dass auch ein gewisser Druck notwendig sei. Im Bereich der beruflichen Bildung stellt der IHK-Präsident dem SPD-Politiker dar, dass die IHK den Schulabgängern viele Informationen und Veranstaltungen für die Berufsorientierung anbiete, diese jedoch meist nur von wenigen Jugendlichen genutzt werden. Einig waren sich Schmidt und Eckert, dass angesichts der demografischen Entwicklung die Investition in die Bildung von Kindern und Jugendlichen von größter Bedeutung sei. Das Thema Mindestlohn wird vom IHK nicht unterstützt, jedoch war man einer Meinung, dass Arbeitnehmer in Vollzeitanstellung von ihrem Lohn leben und ihr Leben gestalten können müssen. Übereinstimmung bestand auch im Bereich der Verkehrsinfrastruktur darin, dass die Straße und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf Sicht die wichtigsten Pfeiler der Verkehrsinfrastruktur bleiben werden. Der SPD-Politiker unterstrich hierbei die staatliche Daseinsvorsorge, die auch für den Bahnverkehr oder für Breitbandversorgung gelte. Der IHK-Präsident hingegen betonte, dass die Maßnahmen auch sinnvoll, praxisorientiert und zukunftsfähig sein müssen. Gleicher Ansicht waren Schmidt und Eckert beim Thema Südumgehung Limburg. Sie sei für die Region und ihre Lage zwischen den großen Wirtschaftsräumen wichtig und müsse nun endlich von der Politik egal in welcher Ausbauvariante umgesetzt werden.
Um den weiteren Dialog zu pflegen wurde vereinbart, sich in Zukunft themenbezogen regelmäßig zu treffen.
Bericht: Matthias Werner
Stab: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der IHK